Postdigital Materiality – Lecture Series: #2 Malte Bergmann, Design Research Lab Berlin

The lecture Series Postdigital Materiality is discussing design that is merging digital and analogue from different perspectives.

Since the development of early CAD applications such as sketchpad in the 1960s, digital and analogue design seemed to be strictly separated. Cognitive processes of planning and drawing were located in the studio and limited to the computer screen, whereas the material production of models and prototypes was located in the workshop. But during the last decade, a wide range of techniques of digital production, especially 3D-printing, became available for both designers and consumers. These techniques caused a »material turn« in digital design.

In 3D-printing, the formerly separate spheres of digital and analogue design form a »new materiality« that merges digital and analogue (see Antoine Picon (2004): Architecture and the virtual. Towards a new materiality).
This new materiality changes manufacturing and it questions the modernist paradigms of industrial design. We can now make plastic products without investment in tooling. 3D-printing allows ad hoc production of non-serial products, it enables us to realize unseen shapes of high geometric complexity. Users can now participate in design by printing their own things. We can change each product from time to time. In 3D-printing, there are no finite products and no hierarchical design processes.

In industrial design (but also in art and media) the new technologies form a new typology of artifacts as well as new methods and practices. Leaving behind the old paradigms of industrial design, these artifacts, practices and methods reflect the context, the formal possibilities and the material conditions of digital production. They also refer to the larger context of a discussion around the »postdigital« (see: Felix Stalder (2016): Kultur der Digitalität).

Whereas the buzzword 3D-printing dominates the discussion around postdigital phenomena in design, the new materiality cannot solely be reduced to this technique. More general questions regarding the epistemological and methodological aspects of design processes as well as the question of democracy and participation are raised. In particular we should not underestimate the innovative potentials of makers, craftsmen and engineers involved in the 3D-printing community. Their specific knowledge and their skills need to be considered when thinking about the new, postdigital design process.

Lectures will be held in english and german.


Wed., Nov. 1st, 19.00: Material knowledge – Susanne Bruijnzeels, project manager R&D at 3d-printing startup BigRep in Berlin

Susanne Bruijnzeels is an engineer and designer. Since 2014, she works at 3D-Printing company in BigRep in Berlin. BigRep focusses on large-scale 3D-printing techniques and on ideas for postindustrial production processes.  Susannes contribution to the discussion on postdigital materiality will be a presentation of her work at BigRep with insights and ideas from the world of 3d-printing. She will particularly focus on new types knowledge and skills. Location: Kesselhaus.

 

Picture: BigRep

Wed., Nov.15th., 19.00: Civic Infrastructures for Experimental Forms of Participation – Malte Bergmann, sociologist and design researcher at Design Research Lab Berlin

In unserer Arbeit als Forschungsgruppe „Civic Infrastructures“ am Design Research Lab der Universität der Künste Berlin entwicklen wir experimentell Objekte die strategische Schnittstellen zwischen analoger und digitaler Sphäre bilden. Unser Forschungsinteresse richtet sich in diesem Zusammenhang auf die Praxis von Kollektiven, welche die Entwicklung des Stadt-und Nachbarschaftsraums kritisch adressieren. Im Vortrag möchte ich zuerst die Objekte, ihre Kontexte und Prozesse vorstellen um danach den erweiterten Kontext zu reflektieren und mit ihnen zu diskutieren.

Als transdisziplinäre Forschungsgruppe gestalten wir in partizipatorischen Prozessen experimentelle Artefakte, welche die Praktiken der Beteiligten aufnehmen, und versuchen diese zu Unterstützen. Die „Hybrid Letterbox“ etwa wurde mit einer Initiative auf der Berliner Fischerinsel entwickelt. Sie kombiniert die routinierte Form des Brief einwerfens mit dem unmittelbaren Digitalisieren der Botschaft. Dieses Artefakt bildet eine kritische Reflexion auf die Bildung von kritischen, politischen Öffentlichkeiten in Nachbarschaften, sowie den Trend zur Digitalisierung von politischen Beteiligungsverfahren. Übergeordnetes Ziel ist die Entwicklung von alltagsweltlichen Infrastrukturen der politischen und sozialen Beteiligung

Im städtischen Kontext zeigt sich die postdigitale Wende in einer zunehmenden Verschmelzung von Informations und Kommunikationstechnologien im städtischen Alltag. Diese Hybridisierung zwischen Analog und Digital betrifft die physische und soziale Struktur von Städten in Form von digitalen Interfaces oder der Vernetzung von Dingen, Dienstleistungen und Alltagsabläufen. Diese Entwicklung verläuft kontinuierlich, und bisher meist im Hintergrund der Aufmerksamkeit ab. Entscheidend für die Zukunft wird sein wie offen oder geschloßen die Zugänge zu diesen Infrastrukturen sein werden. Auf der einen Seite steht das Versprechen der „Smart City“ von vernetzten Produkten und Dienstleitungen, die de Alltag lebenswerter und res­sour­cen­scho­nender machen sollen. Diese von ökonomischen Interessen und  technologischem Effizienzdenken geleitete Vision setzt auf geschloßene Systeme, die in einiger Hinsicht im Gegensatz zu dem Bild einer lebendigen demokratischen Stadt stehen. Auf der anderen Seiten findet die Hybridisierungen des städtischen Alltags auch in der Aneignungen und Umnutzungen von Räumen und Medientechnologien statt. Nachbarschaftsinitiativen, Community Garden, Repair Kaffees und nicht zuletzt Fab Labs sind Orte an denen individuelle Handlungen zu kollektiven Praxisformen werden können,und an denen Netzwerke geknüpft werden die auch zu neuen Formen der Vergemeinschaftung führen. Location: Kesselhaus.

»Dear Sonnenallee«, During the Nacht und Nebel-Festival in Berlin-Neukölln the installation “Dear Sonnenallee” offered passer-bys and festival visitors to publish ideas, desires and suggestions to a broader public about this street.

Wed., Nov. 22nd., 19.00: Smooth as marble, hard as bone. Materialauffassungen in der Post-Internet Art. Ellen Wagner, PhD-Student and Curator, HfG Offenbach. Location: Kesselhaus.

Seit der Antike versteht man unter „Material“ einen Stoff, der sich sowohl zur Bearbeitung anbietet als auch eine Eigendynamik besitzt, die es künstlerisch zu bezwingen bzw. mit der es umzugehen gilt. Einem Material kann eine bestimmte Form verliehen oder eine Botschaft „aufgetragen“ werden, doch ist es niemals nur neutraler Träger einer ihm eingeschriebenen Information, sondern nimmt mit seinen je spezifischen Eigenheiten selbst Einfluss auf die in ihm verwirklichten oder angedeuteten Ideen. Diese Doppelnatur des Materials zwischen Formbarkeit und Eigensinn will der Vortrag anhand der Auffassungen von Materialität, wie sie in der Post-Internet Art und in der post-digitalen Kunst zu finden sind, aktualisieren.

In Zeiten, in denen Hammer und Meißel von Algorithmen, 3D-Druckern und CNC-Fräsen abgelöst wurden, erscheinen Materialien leichter transformier- und kontrollierbar denn je. Trotzdem stehen uns Daten und neue Werkstoffe nicht einfach nur für gestalterische Prozesse frei zur Verfügung – wir werden vielmehr auch selbst, wie ein Material, im Umgang mit digitalen Technologien geformt. Anhand von künstlerischen Arbeiten, die im Rückgriff auf digitale Verfahren zugleich traditionelle bildhauerische Techniken der Formbeherrschung und Materialbewältigung wie Abgussverfahren oder das Behauen eines Marmorblocks zitieren, soll daher gezeigt werden, wie insbesondere die Kunst die enge ambivalente Beziehung zwischen dem menschlichen Körper und den uns umgebenden „neuen“ Materialien und Objekten ins Licht rücken kann.

Ellen Wagner ist seit 2014 Doktorandin an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach a. M. bei Prof. Dr. Christian Janecke, Prof. Dr. Juliane Rebentisch und Prof. Gunter Reski. Ihr Promotionsvorhaben befasst sich mit Strategien der Mimikry an einer ›Ästhetik der Kommodifizierung‹ in der sog. Post-Internet Art. Von 2008 bis 2013 studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg in der Klasse von Prof. Jochen Flinzer für Freie Kunst und Kunstpädagogik. 2017 kuratierte sie die Gruppenausstellung  ›SHARED SPACES‹ im Neuen Kunstverein Aschaffenburg e. V. Ellen Wagner ist Mitglied der AICA (Association des Critiques d’Art) Deutschland e. V. Texte von ihr erschienen u. a. auf Faustkultur, Artblog Cologne und in der Springerin.

Installation View of »Shared Spaces« at Kunstverein Aschaffenburg, an exhibition on post-internet art curated by Ellen Wagner.

Wed., Nov. 29th., 19.00: Epistemology of digital technology in design – Moritz Greiner-Petter, design reseracher at IXDM Basel and interaction designer

Moritz Greiner-Petter (*1986) is a designer and junior researcher at the Institute of Experimental Design and Media Cultures. Moritz is interested in the way we externalize cognitive and creative processes by the use of (digital) technology. And how in return these tools shape our capabilities for expression and thought. He tries to explore questions of technological agency, the balance between freedom and constraint in the design of digital tools, and the productiveness of ambiguity from a design perspective by means of critical artifacts, visualizations and interaction design. Location: Kesselhaus.

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Ort: Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule; Legienstraße 35, 24103 Kiel
Datum: Mittwoch, 15.11.2017
Zeit: 19:00 – 20:00
15.11.2017 , , Schreibe einen Kommentar

Industriedesign

An der Muthesius Kunsthochschule wollen wir neue Qualitäten vermitteln. Für uns ist Design eine umfassende Auseinandersetzung mit technischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen sowie gesellschaftlichen Veränderungen gleichermaßen. Wir sind daran interessiert, diese Entwicklungen in neue und interessante Beziehungen, Prozesse und Interaktionen zu übersetzen. Wir sehen uns verpflichtet, im Studium Wege zur Gestaltung intelligenter und verantwortbarer Produkte und Nutzungserfahrungen aufzuzeigen. Für diese Aufgabe müssen wir Augen und Gedanken öffnen und weitreichende Handlungskompetenzen erwerben: Vernetztes Denken und Handeln, Erforschen, Erproben, Konzipieren, Detaillieren, Visualisieren und Kommunizieren. Und vor allem: Gestalterisch Entscheiden.
Da wir in Kiel alles andere als eine Massenhochschule sind, können wir die zu vermittelnden Inhalte eng aufeinander abstimmen. Eine ganzheitliche, praxisorientierte und individuelle Lehre ist die Folge. Das Studium an der Muthesius Kunsthochschule soll motivieren, persönliche Neigungen zu entdecken und engagiert weiterzuentwickeln; die Ausbildung zu verantwortungsvollen, kritischen und professionellen Gestalterinnen und Gestaltern ist unser Ziel.

Bachelor

Mit dem Bachelorstudium im Industriedesign an der Muthesius Kunsthochschule werden die Studierenden auf die facettenreichen und anspruchsvollen Anforderungen als Gestalter so vorbereitet, dass eine richtungsweisende Tätigkeit in unterschiedlichen professionellen Kontexten ermöglicht wird.

Master

Welche Zukunft wünschen wir uns? Welche Qualitäten sollen Technologien, unser Zusammenleben und der Umgang mit uns selbst haben? Wer gestaltet und verantwortet Veränderungen?

Der viersemestrige Masterstudiengang „Industriedesign“ der Muthesius Kunsthochschule mit den Schwerpunkten Interface Design und Medical Design nimmt sich zentraler aktueller und zukünftiger Fragestellungen an.
Er qualifiziert zur professionellen, interdisziplinär-entwerfenden Arbeit in einem breiten Tätigkeitsspektrum im Forschungs-, Industrie- oder Dienstleistungsbereich mit gestalterischen, entwicklungstechnischen oder strategischen Schwerpunkten. Das Angebot richtet sich sowohl an Bachelor-Absolventen des Industriedesigns, wie auch anderer Disziplinen. Weniger die Ausrichtung der akademische Vorbildung ist von Bedeutung, als vielmehr die Überzeugung, mit seiner Profession wertvolle Synergien stiften zu können. Im Besonderen richtet sich das Studium als akademische Weiterbildung an Interessenten, die bereits Berufserfahrung gesammelt haben. Gestalterisch erforschen und forschend gestalten, was das individuelle und gemeinschaftliche menschliche Leben zukünftig auszeichnen wird – das ist Ihr Studieninhalt als Masterstudentin und Masterstudent des Industriedesigns an der Muthesius Kunsthochschule.

Sie arbeiten im Spannungsfeld zwischen Interface Design und Medical Design: Diese beiden inhaltlich synergetischen Schwerpunkte vermitteln Kompetenzen für eine zukunftsorientierte gestalterische Arbeit, bei der der Mensch als Akteur gesellschaftlichen Wandels, aber auch als Erkenntnisgegenstand an sich im Zentrum steht. Designer werden in Zukunft wesentlich stärker als Impuls- und Richtungsgeber der individuellen und gemeinschaftlichen Lebensorganisation auftreten und diese auch erfahrbar machen – von diesem Leitbild wird das Studium getragen.

Lehrende

Prof. Martin Postler
Industrial Design

PROF.IN DR. BETTINA MÖLLRING
Grundlagen des Design

PROF. FRANK JACOB
Interface-Design

PROF. DETLEF RHEIN
Industriedesign I Meth. Entwerfen I M.A. Medical Design

PROF. DR. MED. DIETER SIEBRECHT
Industriedesign (MA) Medical Design

PROF.IN DR. ANNIKA FRYE
Designwissenschaft und -forschung

Abschlüsse

Bachelor of Arts (B. A.) (8 Semester)

Master of Arts (M. A.) (4 Semester)
Industriedesign/ Medical Design
Industriedesign/Interface Design

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