SS. 2017: Theory and Practice

THEORIE UND PRAXIS (ARBEITSTITEL)

Wenn man die Entwicklung des Designs und der Designwissenschaft von der Moderne bis zur Gegenwart verfolgt, so finden sich hier verschiedene Vorstellungen davon, was »Theorien« und demgegenüber »Praktiken« des Designs sind. Die Diskussion geht oftmals von einem Dualismus von Theorie und Praxis aus, der in der Philosophiegeschichte begründet, jedoch möglicherweise in Bezug auf das Design problematisch und teilweise nicht produktiv ist. Die Unzufriedenheit der Designer mit der klaren Trennung von Praxis und Theorie bzw. von angewandten Design und Forschung wird beispielsweise an aktuellen Diskursen zu praxisbasierter Forschung sichtbar.

Auch wenn die Designpraxis und ihre Objekte auf Diskurse und Theorien der Designwissenschaft verweisen, so wäre es jedoch problematisch, deshalb die Designpraxis selbst schon als Form der Theorieproduktion zu verstehen.
Wir wollen uns dem Problem ausgehend von unserer eigenen angewandten Designpraxis nähern und einschlägige Texte aus dem Feld des practice based research und den Designwissenschaften hinzuziehen. Die Diskussion soll uns nicht nur helfen, mit den Begrifflichkeiten »Theorie« und »Praxis« in Bezug auf das Design genauer umzugehen, sondern auch Methoden und Paradigmen des gegenwärtigen Designdiskurses besser zu verstehen. Das Seminar gliedert sich in drei Teile:

I. THEORIE VS. PRAXIS oder THEORIE UND PRAXIS? – Wir diskutieren das Spektrum der versch. Begriffe von Theorie und Praxis mit Blick auf unsere eigene Designpraxis, aus Sicht der angewandten Designforschung und aus Sicht der Philosophie (John Dewey).

II. WISSENSCHAFT UND DESIGN: WISSENSBEGRIFFE IM DESIGN – Der Begriff des »Wissens« hat in designtheoretischen Diskussionen Konjunktur. Wir versuchen zu verstehen, wie Wissen im Design entsteht und was das wissensmäßige des Designs ist. Hier, so die Vermutung, können wir ein genaueres Verständnis dessen entwickeln, was Theorie und Praxis unterscheidet bzw. verbindet und wie das Wissen der Designpraxis mit den Theorien des Designs zusammenhängt.

III. ANGEWANDTE DESIGNFORSCHUNG – Wir diskutieren Projekte der angewandten Designforschung und kommen wieder auf unsere eigene Praxis zurück.

 

29.07.2017

Industriedesign

An der Muthesius Kunsthochschule wollen wir neue Qualitäten vermitteln. Für uns ist Design eine umfassende Auseinandersetzung mit technischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen sowie gesellschaftlichen Veränderungen gleichermaßen. Wir sind daran interessiert, diese Entwicklungen in neue und interessante Beziehungen, Prozesse und Interaktionen zu übersetzen. Wir sehen uns verpflichtet, im Studium Wege zur Gestaltung intelligenter und verantwortbarer Produkte und Nutzungserfahrungen aufzuzeigen. Für diese Aufgabe müssen wir Augen und Gedanken öffnen und weitreichende Handlungskompetenzen erwerben: Vernetztes Denken und Handeln, Erforschen, Erproben, Konzipieren, Detaillieren, Visualisieren und Kommunizieren. Und vor allem: Gestalterisch Entscheiden.
Da wir in Kiel alles andere als eine Massenhochschule sind, können wir die zu vermittelnden Inhalte eng aufeinander abstimmen. Eine ganzheitliche, praxisorientierte und individuelle Lehre ist die Folge. Das Studium an der Muthesius Kunsthochschule soll motivieren, persönliche Neigungen zu entdecken und engagiert weiterzuentwickeln; die Ausbildung zu verantwortungsvollen, kritischen und professionellen Gestalterinnen und Gestaltern ist unser Ziel.

Bachelor

Mit dem Bachelorstudium im Industriedesign an der Muthesius Kunsthochschule werden die Studierenden auf die facettenreichen und anspruchsvollen Anforderungen als Gestalter so vorbereitet, dass eine richtungsweisende Tätigkeit in unterschiedlichen professionellen Kontexten ermöglicht wird.

Master

Welche Zukunft wünschen wir uns? Welche Qualitäten sollen Technologien, unser Zusammenleben und der Umgang mit uns selbst haben? Wer gestaltet und verantwortet Veränderungen?

Der viersemestrige Masterstudiengang „Industriedesign“ der Muthesius Kunsthochschule mit den Schwerpunkten Interface Design und Medical Design nimmt sich zentraler aktueller und zukünftiger Fragestellungen an.
Er qualifiziert zur professionellen, interdisziplinär-entwerfenden Arbeit in einem breiten Tätigkeitsspektrum im Forschungs-, Industrie- oder Dienstleistungsbereich mit gestalterischen, entwicklungstechnischen oder strategischen Schwerpunkten. Das Angebot richtet sich sowohl an Bachelor-Absolventen des Industriedesigns, wie auch anderer Disziplinen. Weniger die Ausrichtung der akademische Vorbildung ist von Bedeutung, als vielmehr die Überzeugung, mit seiner Profession wertvolle Synergien stiften zu können. Im Besonderen richtet sich das Studium als akademische Weiterbildung an Interessenten, die bereits Berufserfahrung gesammelt haben. Gestalterisch erforschen und forschend gestalten, was das individuelle und gemeinschaftliche menschliche Leben zukünftig auszeichnen wird – das ist Ihr Studieninhalt als Masterstudentin und Masterstudent des Industriedesigns an der Muthesius Kunsthochschule.

Sie arbeiten im Spannungsfeld zwischen Interface Design und Medical Design: Diese beiden inhaltlich synergetischen Schwerpunkte vermitteln Kompetenzen für eine zukunftsorientierte gestalterische Arbeit, bei der der Mensch als Akteur gesellschaftlichen Wandels, aber auch als Erkenntnisgegenstand an sich im Zentrum steht. Designer werden in Zukunft wesentlich stärker als Impuls- und Richtungsgeber der individuellen und gemeinschaftlichen Lebensorganisation auftreten und diese auch erfahrbar machen – von diesem Leitbild wird das Studium getragen.

Lehrende

Prof. Martin Postler
Industrial Design

PROF.IN DR. BETTINA MÖLLRING
Grundlagen des Design

PROF. FRANK JACOB
Interface-Design

PROF. DETLEF RHEIN
Industriedesign I Meth. Entwerfen I M.A. Medical Design

PROF. DR. MED. DIETER SIEBRECHT
Industriedesign (MA) Medical Design

PROF.IN DR. ANNIKA FRYE
Designwissenschaft und -forschung

Abschlüsse

Bachelor of Arts (B. A.) (8 Semester)

Master of Arts (M. A.) (4 Semester)
Industriedesign/ Medical Design
Industriedesign/Interface Design

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